Eingeschickt wurde das Lied 1927 vom bekannten Volkskundler Alfred Haas aus Stettin (Szczecin). Ihm verdankt das Archiv 52 Lieder, die er persönlich einsandte. Viele weitere Lieder entstammten seiner Publikation „Pommersche Volkslieder mit Bildern und Weisen“, welche 1927 veröffentlicht wurde. Im Buch „Pommersche Volksballaden“ ist dieses Lied unter der Nummer 3 aufgeführt. Wolfgang Meyering arrangierte das Stück neu. In der Interpretation verleiht er dem Song durch die mit Bottleneck gespielte Mandola und Percussion einen rockigen Charakter.
WOLFGANG MEYERING: „Ich habe den Ritter Oluf ausgewählt, weil ich schon immer ein Faible für eher düstere Balladen hatte und auch weil ich mich seit vielen Jahren schon mit den Verbindungen zwischen den Volksmusik-Traditionen des nördlichen Europas rund um Nord- und Ostsee beschäftige, wo es viele ähnliche Lieder und Geschichten gibt, weil es einfach immer einen regen Austausch über das Meer gab. Ritter Oluf ist dafür ein gutes Beispiel. Es ist aber eben auch eine Geschichte von Missgunst, Tod und Trauer, wie man sie in vielen Musiktraditionen finden kann, auch z. B. im amerikanischen Blues oder portugiesischen Fado. Deswegen habe ich bei den instrumentalen Zwischenspielen einen Bottleneck verwendet, der eigentlich aus der Bluesmusik bekannt ist und der der Mandola einen – wie ich finde – sehr dramatischen – fast verzerrten – Klang gibt. Ich habe das Lied auch als Klagegesang empfunden, etwas, das dem Blues ja auch nicht fremd ist. All diese Assoziationen und Einflüsse haben bei der Interpretation auch eine Rolle gespielt.“
Die Produktion des Musikvideos erfolgte im Rahmen eines Projekts der Kulturreferentin für Pommern und Ostbrandenburg am Pommerschen Landesmuseum in Kooperation mit dem Universitätsarchiv Greifswald, dem Zentrum für Traditionelle Musik am Freilichtmuseum für Volkskunde Schwerin-Mueß und dem Windros Festival. Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.